Das Glück war mir hold und Lars, ein Kollege, hat gefragt ob wir nicht Lust auf ne Runde Wüste hätten. Er würde mit seiner Frau am Freitag oder Samstag durch die Wüste heizen und wir könnten gerne mit. So ein Angebot habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Also stand für Freitag Wüstentour auf dem Programm. Jippie.
Der Spass hat aber erstmal hart angefangen: aufstehen am freien Tag um 0720 Uhr :-(
Für die Fahrt zu Lars haben wir ne knappe Stunde eingeplant, denn es waren mal wieder Straßensperrungen für Dubai angesagt. Freitag war nämlich Dubai Marathon! Sind zwar ohne Sperrungen durchgekommen, die Stunde war aber aufgrund mancher Navigationspannen doch nötig. ;-)
Also beide Geländewagen (Männerauto und Frauenauto) mit Gepäck voll laden und los ging die Tour. Noch ein kurzer Zwischenstop an der Tanke, man sollte nämlich immer mit vollem Tank in die Wüste und weiter ging es. In der Wüste wollten wir uns noch mit 2 anderen Autos treffen. Zuerst musste allerdings noch Luft aus den Reifen gelassen werden. Ich sag Euch, das Treffen ist gar nicht so leicht, wenn überall nur Sand und Dünen sind, man kein GPS hat, Fixpunkte nur bedingt einsetzbar sind,.... Da können die anderen 30m neben einem in der Nachbarsenke sein und man bekommt es nicht mit. Mussten also manchmal aufs Auto klettern und schauen.
Mittagspause haben wir am Fossil Rock gemacht und sind dort ein bischen auf dem Felsen und den Dünen rumgeklettert. Eine wunderbare Aussicht über die "Landschaft" aussenrum!!!
Nach der Mittagspause haben wir uns dann getrennt und sind nur noch mit der ursprünglichen Gruppe weiter. Nach 10 min kam ein kurzer Funkspruch vom Frauenauto "Stopp, Fahrerwechsel, Dagmar fährt jetzt" darauf ich zu Lars "Hey, Dagmar darf fahren?" und er "willst Du auch?" Leute, dieses Angebot habe ich natürlich angenommen und mich auf den Fahrersitz geschwungen. Kurze Einweisung zum Auto (Landrover Defender) und zum Fahren in der Wüste und dem Befahren von Dünen und los ging es.
Das ganze sah vom Beifahrersitz soooooo einfach aus, vom Fahrersitz wurde es richtig anstrengend. Man braucht für die Auffahrt ausreichend Schwung, sonst bleibt man stecken und kommt nicht mehr weiter. Allerdings darf es auch nicht zu viel Schwung sein, schließlich hat man keine Ahnung was auf der anderen Seite der Kuppe wartet. Geht es 5m bergab? Steht dort ein Baum? Ein Auto? Sind es 50m mit mehr als 45 Grad Gefälle? Wartet ein Felsbrocken auf einen? Also mit Affenzahn die Düne rauf, oben unbedingt langsam machen, blitzschnell die Lage sondieren und entscheiden wo es weitergeht.
Das Weitergehen bzw. -fahren hat bei mir leider nicht immer geklappt. Habe das Auto 3mal eingegraben. :-( Beim ersten Mal habe ich die Reifen so eingegraben, dass der Sand durchs offene Fenster reingeflogen kam.
Also aussteigen, Sandhaufen vor den Reifen weggraben, einsteigen, Differentialsperre umlegen und weiter gehts. Leider nur für 5m, dann war ich schon wieder festgesteckt. Diesmal aber so richtig. Alle 4 Räder haben durchgedreht und Buddeln war dort sinnlos. :-( Also Auto an die Leine legen und vom anderen Geländewagen aus dem Schlamassel ziehen lassen. Die Mädels haben sich tierisch über unser/mein Dilemma gefreut.
Meine Reifeprüfung sollte mich in einen Trichter führen, erst auf dem Kamm fahren, dann mit Schwung bergab und auf der anderen Seite wieder hoch. Hat leider nicht geklappt. Das Auto ist mehr seitlich gerutscht als gerade gefahren, Schwung habe ich überhaupt keinen bekommen und zack, saß ich im Trichter fest. Für die Mädels haben wir es als Pinkelpause getarnt. Tja, leider sind sie auch in diesen Trichter gefahren. Zack, saßen beide Autos fest. Shit.
Zum Glück ist Lars unser Wüstenprofi. Sind also alle ausgestiegen, auf die Düne gekrabbelt und er hat er "mein" Auto rausgefahren und dann das von seiner Frau.
Und weil er grade so mit deren Auto in Fahrt war, ist er in den Nachbartrichter gefahren. BÖSER FEHLER!!! Dort habe ich bereits ein paar arabische Jungs mit ihrem Flitzer beobachtet. Bin davon ausgegangen, dass die einfach vergnügliche Runden drehen. Wie sich später herausgestellt hat, haben die stundenlang versucht, wieder aus dem Trichter rauszukommen. So Wüstentouren sind extrem hart fürs Material, bei denen hat der Kühlmittelschlauch aufgegeben und ist geplatz! Da kam ne Dampfwolke aus der Motorhaube. Krass!
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Wüstentour |
Dann wurde noch der defekte Flitzer der Jungs an die Leine gelegt und aus dem Trichter gezogen. Die hatten leider keine Ahnung von Abschleppen und haben sich die Leine erstmal um die Achse gewickelt!
Gegen 1630 haben wir uns dann auf den Rückweg aus der Wüste gemacht. Gar nicht so einfach, man muss ja zuerst mal die Straße finden. Also rauf auf die Düne, Rundumblick, weiter zur nächsten Düne, Rundumblick, Straße irgendwo gesehen. Und in welche Richtung dieser dann folgen? An der Straße erstmal 40 min halten und die Reifen wieder aufpumpen.
So eine Wüstentour ist absolut spitze und kann ich jedem nur empfehlen. Das Mitfahren ist schon ein Erlebnis, aber das selber fahren ist traumhaft. Man muss sich ganz schön umstellen und das Auto manchmal "quälen", aber es macht hammermäßig Spass! Muss ich unbedingt wieder machen. Und selbst wenn ich dann nicht selber fahren darf, auch mitfahren lohnt sich!
Aber niemals alleine mit nur einem Auto in die Wüste! Das kann böse enden!!!
Schaut Euch die Fotos von der Wüste an! Der Wüstenfuchs in seinem natürlichen Element. :-)
ICH BRAUCHE EINEN GELÄNDEWAGEN!!!!
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