Doch von Anfang an:
Am Anfang war ich etwas geschockt, weil wirklich nur die hier in Dubai angestellten Mitarbeiter teilnehmen durften. Also keine Long-Term-Besucher aus Deutschland und auch keine Subcontractors. Zum Glück wurde ich als Informand den "Einheimischen" zugeordnet. :-) Die Feier war hier in der Stadt in einem noblem Hotel und dort im Small Ballroom. War sehr nett hergerichtet, auf jedem Tisch lagen so Weihnachtsknallbonbons,....
um 1430 +ein paar Minuten für die Trödler ging es mit dem offiziellen Teil los. Die Jahresrückblicke (Geschäftszahlen von Bereich, GG, Dubai, BU´s sowie ein HR=Personalabteilung Vortrag) wurden teils gut, sehr gut oder auch etwas „verbesserungsfähig“ vorgetragen. Manche Lobgesänge der Vortragenden auf die eigene Arbeit waren für mich etwas zweifelhaft aber anderes Land, andere Sitten! Und ich habe bei Eigenlob sowieso ein total different understanding!!
Nur mal ne kleine Anmerkung: Wenn man den ganzen Tag ausschließlich mit Englisch unterwegs ist, gewöhnt man sich total daran! Mittlerweile schreibe ich mir schon meine Notizen auf Englisch z.B. heute auf eine Straßenkarte. Was ist nur mit meinem Deutsch passiert?
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SD (ME) Company Summit |
Einer der letzten Vorträge wurden von den beiden Chefs meiner Business Unit gehalten. Das haben die echt cool gemacht. Vor allem der kaufm. Chef (also mein direkter Chef) hat sich die Aufmerksamkeit gesichert. Ganz am Anfang hiess es durch den Chef von SD ME „please shut down your cell phones or make them quiet“ Also, die beiden standen gerade auf der Bühne, haben munter mit erzählen begonnen und: Wollt Ihr raten? Rischtisch, sein Handy hat mit max. Lautstärke geklingelt. Die Aufmerksamkeit war wieder da und jeder hat gedacht, es wäre Absicht gewesen.
Danach gab es erstmal was zu Essen, meiner Meinung nach sehr gut, es gab aber auch andere Meinungen.
Kurz vorm Essen wurde auf Drängen diverser Kollegen durch den Leiter der Regionalgesellschaft die Bar eröffnet. Jeder Grünenpolitiker und Naturfreund hätte bei dem Anblick wahrscheinlich nen Herzinfarkt bekommen. Es gab 2 Sorten Bier. Aus der Dose! Also hat man ein Budweiser bestellt, der Barkeeper hat in die Tonne mit Eis+Bier gegriffen, Dose raus, Dose auf, Bier ins Glas und Dose in die andere Tonne geschmissen. Leute, das waren 0,33l Dosen. Also nur ein kurzer für einen Deutschen! Und wir waren viele Deutsche/ biertrinkende Ausländer! Es mussten Unmengen an Dosen ihr Leben lassen!
Kurze Anmerkung: Hier gibt es bei den Coladosen übrigens noch die alten Verschlüsse, die in Deutschland für 10-15 Jahren abgeschafft wurden. Diejenigen, wo der Deckel nicht automatisch in die Dose gedrückt wird, sondern man ihn von der Dose abzieht. Einen weiteren Rückblick in meine Jugend habe ich bei McDonalds erleben dürfen. Meine Kollegen haben in der Mittagspause dort was geholt (hab mich bisher an meinen No-Fast-Food-in-Dubai-Grundsatz gehalten) und es gibt wirklich noch die alten Styroporverpackungen! ja, damals in Deutschland..... ;-)
Zurück zur Feier. Das Bier floss, und schon gingen die Spiele los. Beim Karaoke war es noch etwas verhalten. Ca jedes 2 Lied wurde von Volker (dem Oberchef) geträllert. Aber so langsam wurden die Inder/Pakistani warm.
Und dann ging es los: Discoeinlage. Ich sag nur: Volle Deckung für alle, die sich in der Einflugschneise zur Tanzfläche befinden! Tieffliegende asiatische Kollegen, die nur ihre Mission im Kopf haben! Es war unbeschreiblich. Nach 20 sec war die Tanzfläche übervoll und sie haben dort körperliche Verrenkungen gemacht, da wird jeder in Bollywood neidisch! Wenn man diese Leute tagsüber im Büro sieht und dann abends auf der Feier, das sind 2 verschiedene Menschen!!! Und die sind dann so putzig, da muss man ihnen sogar verzeihen, dass sie Dir den ganzen Tag über Kopfschmerzen und Magengeschwüre bereiten! Und bei vielen komplett ohne Alkohol!! Mir persönlich war die Musik allerdings zu sehr indisch geprägt und ca 50 Dezibel zu laut, also ab mit dem Bier in den Vorraum und aus Hörsturz sicherer Entfernung das Treiben beobachten!
Die Tanzeinlagen wurden immer wieder durch Spiele unterbrochen. Ihr kennt das ja von Deutschland: “ich brauche 5 Männer und 5 Frauen“ keiner kommt „ok. Jeweils 4“ und es werden garantiert nur jeweils 3. Hier bringen sich die Leute schon vorher in Stellung, um sofort auf die Bühne stürmen zu können. -> braucht man 5 freiwillige, sind garantiert 15 da! Als entweder bereits im Vorfeld in Stellung bringen oder zuschauen! Und diese Begeisterung bei den Spielen!!! Unglaublich!!!
Ab 20 Uhr ging auch die Verlosung los; jeder hatte am Eingang ein Los bekommen. Es gab diverse Sachen: Toaster, Fön, Wasserkocher und je später es wurde, desto wertvoller wurden die Preise. Also Playstation (die kostet hier fast ein halbes Monatsgehalt für einen Anfänger-Techniker), Plasma TV, Waschmaschine… der Hauptpreis war ein großer Kühlschrank!
Die Lose wurden gezogen und dann wurde immer zuerst die „Herkunft“ des Gewinners gesagt. Sprich T3 oder CMT (die beiden großen Flughafenprojekte hier), CS (Customer Service, da bin ich) oder Corporate (das Headquarter –da bin ich ja eigentlich auch- bzw. spöttisch von den Projektleuten „Townoffice“ genannt). Der Jubel der Kollegen war fast noch größer als der der Gewinner!
Ich sage Euch, dagegen ist jede deutsche Weihnachtsfeier eine Trauerversammlung! Die Feier meiner alten Abteilung ist ja wirklich legendär und einfach klasse, aber in Sachen Stimmung führen die asiatischen Kollegen eindeutig nach Punkten!
In Sachen pünktlich Schluss machen sind sie auch unschlagbar! Um 23 uhr war die offizielle Feier vorbei und alle wurden vom Chef eingeladen, noch ein paar Std zu bleiben. Nach 15 min waren nur noch 10 von 200 Leuten da! Zur Verteidigung der Leute muss ich aber gleich feststellen: die arbeiten jeden Tag ca 10-12 Std an der Fertigstellung der Projekte (etwas knapper Zeitplan)!! Da ist man Abends nicht unbedingt der fitteste. Und heute war ja wieder arbeiten angesagt!
Folglich war ich bereits um 0:30 im Bett (1,5 Std früher als normal) und heute morgen mal endlich fit!
Morgen ist Donnerstag, ich befinde mich also auf der Zielgeraden fürs Wochenende. Mal schauen, was wir machen werden! Ein Ausflug zu Carrefour ist geplant. Es wird noch Campingausstattung für den Oman benötigt.
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