Über mich

Von der fränkischen Provinz nach Dubai, eine "klitzekleine" Umstellung wird es schon sein. Mal schauen was ich in dem Jahr dort erleben werde. Hier findet Ihr ein paar Erfahrungsberichte.

Samstag, 17. November 2007

Woche 2

Irgendwie verfliegt hier die Zeit wie im Flug und seit meinem letzten Post ist schon wieder eine ganze Woche vergangen. -> ein neuer Eintrag ist überfällig.
Meine Arbeitswoche fing zum ersten Mal in meinem Leben am Sonntag an. Das schöne daran ist eigentlich, dass man einen absoluten ruhigen Bürotag hat. Denn welche anderen Siemensstandorte sind schon am Sonntag besetzt, schreiben E-mails oder rufen an???? KEINER!!! Außer ein paar andere arabische Standorte. :-)
Die Woche verging relativ ereignislos, wenn man mal von der Geschichte mit dem Auto absieht. Aber dieser Geschichte habe ich ja nen eigenen Blog gewidmet!
In der Arbeit habe ich mich exessiv mit Mr und Mrs Excel beschäftigt. Habe ich mir nie als Problem vorgestellt, bis ich merkte, dass wir hier in Dubai ja englisches Excel haben -> nichts mehr mit deutschen Formeln!!! Und die Excel-Formelhilfe war auf Deutsch schon so ne Sache. Aber das ganze auf Englisch ist eine Herausforderung!
Ach ja, am Mittwoch hatte es dann endlich geklappt und mein Firmen E-Mail Account wurde endlich von Erlangen auf Dubai umgestellt. Vorher musste ich immer mit OutlookWebAccess arbeiten und Ihr glaubt gar nicht, wie langwierig das ist, wenn alles online über den Server in Deutschland laufen muss! Leider wurde dabei von seiten der IT-Operators hier in Dubai mein Name etwas verhunzt. Ich heisse im Outlook neuerdings "Morsdorf, Christian". Da war doch früher mal ein "E" im Namen???!!? Glücklicherweise konnten sie die Mailadresse nicht ändern!
Wie gesagt, ansonsten war die Arbeit ereignislos; allerdings habe ich ein paar neue Erkenntnisse mit ausländischen Kollegen im Büro gewonnen:
1) man ruft sich an, auch wenn man im gleichen Büro und nur 4 m auseinander sitzt!
2) man überlegt sich nicht unbedingt im Vorfeld, was man für die Erledigung einer aufgabe benötigt.
3) wenn du etwas willst, sage es 10 mal, anschließend vielleicht noch 10 mal und "trete auf die Füsse".

Nicht dass hier der falsche Eindruck entsteht! meine Kollegen sind alle äußerst freundlich, hilfsbereit und auch kompetent (so wie ich das bisher einschätzen kann). Aber wenn man mit deutscher Arbeitseinstellung aufgewachen ist, schlägt man hier manchmal die Hände über dem Kopf zusammen!
Wir wurden in Berlin im Rahmen des Intercultural Training bereits sehr kompetent auf die Unterschiede Deutsche Arbeits-und Verhaltensweisen vs. andere Länder (hier also indische und pakistanische Kollegen) vorbereitet. Und ganz ehrlich, es ist wirklich eine ganz andere Welt als zu Hause!

Endlich war Donnerstag und das WE stand vor der Tür. Abends ging es mit Andre und Watch in Dubai Marina auf Tour. Ursprünglich wollten wir in die Budda Bar.
ich kam natürlich zu spät, weil ich wieder ewig auf ein Taxi warten musste und mich im Fitnessraum mit einem Ägypter verquatscht hatte. Ein sehr freundlicher KMPG Consultant, der überhaupt nicht in dieses Berater-Schema passt. ungefähr so groß wie ich (keine dummen Kommentare wegen meiner Größe!!!), dickere Oberarme als ich Waden habe und ägyptisch braun gebraunt. Außerdem Kampfsportler (Muay Thai). der gute hat mir auch noch nen Tip für einen guten Kickbox Verein um die Ecke gegeben. Da muss ich unbedingt mal hinschauen. Aber wie hiess der Laden noch mal? Diese Kopftreffer. :-)
endlich war ich bei der Buddabar, aber da war Einlass nur auf Reservierung. Also im gleichen Gebäude in die Bar 44. Wie der Name sagt, die ist im 44.Stock vom Hotel und bietet einen phantastischen Ausblick. Abgerundet wird das ganze durch Klavieruntermalung und eine Sängerin. ein bischen deplatziert kam ich mir schon vor. Also sind wir weitergezogen.
Erst zu Andre in die Wohnung, locations checken. Wow hat er ne Wohnung. Sein Wohnzimmer ist größer als meine ganze Wohnung (ganz abgesehen davon dass ich nur ein Wohn-Schlafzimmer habe), dazu noch ne riesige Küche, Schlafzimmer, Balkon mit Marina UND Meerblick. Den habe ich auch, Entfernung zum Meer ca 10 km. Ohne Smog kann man es sehen, doch dazu später mehr.
Von dort ging es nach einem guten Duty-Free Bier weiter durch die Stadt. Mal ganz ehrlich, Dubai hat zwar 2007 ca 1,5-2,0 Mio Einwohner (1969 waren es 59.000) aber vom Nachtleben ungefähr so viel zu bieten wie Nürnberg. Vielleicht auch etwas weniger. Richtig weggehen kann man nur in den hotels mit den angeschlossenen Bars und Clubs, denn nur dort gibt es die Lizenzen für Alkoholausschank.
Freitag habe ich erstmal genüsslich ausgeschlafen und mich anschließend der Sonnenanbetung am Pool gewidmet. :-) am frühen Abend habe ich mich endlich aus dem Gebäude getraut und zum Souk von Bur Dubai begeben. hier ist ein kleiner Laden neben dem anderen und es sind Unmengen an Menschen unterwegs. Und wie es der Teufel wollte, stand ich auf einmal neben einem Herren-Schneider-Laden. Hab doch mal gleich die ersten 5 Maßhemden meines Lebens in Auftrag gegeben. :-)
Abends natürlich wieder ein bischen feiern, aber ganz gesittet. Bin ja nicht mehr der jüngste!
Und wie beginnt man einen Samstag in Dubai? Ganz klar: Ausschlafen und dann wieder 2 Std an den Pool! ;-) Bevor von Euch unqualifizierte Kommentare "nur am feiern, schlafen und pool gammeln" kommen, ich habe heute KULTUR gemacht! Richtig gelesen. Ich habe mich kulturell gebildet! heute abend stand das Dubai Museum auf dem Programm. als Beweis hier die Eintrittskarte. Dort kann man sehr schön einen Eindruck über die Geschichte von Dubai, dem Leben der Beduinen,... gewinnen. Leider musste ich diese Fortbildung zusammen mit 2 anwesenden russischen Reisegruppen machen. Und jeder der mal im Urlaub einige Russen im Hotel hatte, wird jetzt sicherlich wissen, was ich meine! Die eine hat alles gefilmt und musste den Film natürlich auch mit Ton belegen. Sie hat also in einer Lautstärke jedes Täfelchen vorgelesen,..... Da macht Christian einmal in der Woche was kulturelles und es geht so in die Hose.
Ach übrigens, heute war mal wieder Smog! Ich war bisher der Überzeugung, dass es Smog in großen Städten mit viel Schwerindustrie und wenigen Abgasfiltern gibt. Hier in Dubai gibt es denn mittlerweile aber auch regelmäßig. durch das exorbitante Autoaufkommen und das vollständige Fehlen von öffentlichen Verkehrsmitteln (außer Bus und Taxi) donnern die hier ziemliche Mengen Abgase in die Luft. Nebenbei gibt es noch den permanenten Bau von einem hochhaus nach dem anderen und diverse andere Bauprojekte die für eine permanente Staubschicht in der Luft sorgen. außerdem sorgt das trockene Klima dafür, dass der Staub nicht einfach mal auf den Boden geregnet wird. -> ich konnte heute weder das Bur al Arab noch das Meer sehen.
mittlerweile ist hier Sonntag um 00:21 morgen muss ich wieder arbeiten und es spielt Deutschland gegen Zypern. -> Länderspielpflicht gilt auch in Dubai!

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